„Der Große Austausch ist kein Mythos, er ist bittere Realität.“

Populismus und Verschwörungstheorien aus linguistischer Perspektive

Autor/innen

  • David Römer Universität Kassel
  • Sören Stumpf Universität München

DOI:

https://doi.org/10.17192/obst.2019.95.8655

Schlagworte:

Populismus, Verschwörungstheorien, Linguistik, Sprachmuster, Sprachtechniken, Großer Austausch, Polarisierung, Gesellschaftliche Debatte, Extremismus, kulturelle Identität

Zusammenfassung

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich aus linguistischer Sicht mit Verbindungen zwischen Populismus und Verschwörungstheorien. Es wird den Fragen nachgegangen, inwiefern in Äußerungen der als rechtspopulistisch anzusehenden Partei Alternative für Deutschland (AfD) auf verschwörungstheoretische Versatzstücke zurückgegriffen wird und auf welche Weise sich der Rückgriff in der sprachlichen Ausgestaltung niederschlägt. Nicht nur im Grundsatzprogramm und im Bundestagswahlprogramm 2017 der AfD tritt verschwörungstheoretisches Gedankengut auf, sondern auch viele Parteimitglieder selbst bedienen sich – insbesondere in Textsorten der sozialen Medien – verschiedener Verschwörungstheorien. Mit der Umvolkungs-Verschwörungstheorie nehmen wir eine auch in rechtsextremen Kreisen weit verbreitete Theorie exemplarisch in den Blick. Auf der Grundlage zahlreicher Aussagen von PolitikerInnen der AfD, die auch ein Gutachten des Verfassungsschutzes als bedenklich einstuft, werden Besonderheiten der Lexik und Argumentation herausgearbeitet. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass es sich bei der AfD nicht nur um eine rechtspopulistische, sondern um eine rechtsextrem(istisch)e Partei handelt.

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Veröffentlicht

2019-11-01