Die Diversifizierung afrikanischer Migrant*innen in Frankreich und die Entwicklung der Sprachpraktiken

Autor/innen

  • Fabienne Leconte Université de Rouen Normandie

Schlagworte:

afrikanische Sprachen, schriftliche und mündliche Sprachkompetenz, Spracherwerb, sprachliche Repertoires

Zusammenfassung

Anhand von Daten aus langjähriger eigener Forschung in Frankreich werden in diesem Artikel einige generelle Tendenzen afrikanischer Sprachpraktiken in Frankreich in ihrer historischen Entwicklung vorgestellt. Die afrikanische Migration nach Frankreich steht in der Tradition der kolonialen und postkolonialen Verhältnisse. Die Kenntnis der französischen Sprache sowie die in Afrika zirkulierenden Vorstellungen von Frankreich sind entscheidende Faktoren für die Attraktivität Frankreichs für afrikanische Migrant*innen. Allerdings hat sich die Migration seit den Wachstumsjahren diversifiziert, indem sie sich auf Herkunftsländer mit anderen kolonialen Traditionen ausdehnte. Die Diversifizierung erstreckt sich auch auf soziale und geschlechtsspezifische Dimensionen: Zu den Pionieren, Männern vom Lande, die meist Analphabeten waren und afrikanische Sprachen verwendeten (Sprachen ethno- kultureller Gruppen und lokale Verkehrssprachen), sind viele andere Bevölkerungsgruppen hinzugekommen, Männer und Frauen sowohl aus Städten als auch vom Land, Student*innen und Händler*innen mit vielfältigeren sprachlichen Repertoires. In letzter Zeit setzen unbegleitete Minderjährige, insbesondere aus Westafrika, diese Migrationstradition fort. In all diesen Fällen bleibt die Verbesserung des schriftlichen und mündlichen Französischs ein zentrales Problem der Integration.

In this article, the author analyses some of the great trends of the African languages practices in France, in their historic evolution. African migrations towards France have developed in line with colonials and post colonials relations. Knowledge of French and circulating representations are still powerful pull factors. Nonetheless, migrations have diversified themselves since the years of growth by extending to departing countries with other colonial traditions. Meanwhile, traditional migrations towards France have spread to neighbouring countries. The diversification is also social and gendered: The pioneers, mostly rural males, most often illiterate and mainly speaking Africans languages (Ethno-cultural groups and local vehicular languages) were joined by more diverse population groups, men or women, rural and urban dwellers alike, students, retailers, with more diverse language repertoire. Recently, unaccompanied minors, mostly from West Africa, perpetuate this migratory tradition. In all cases, the insertion lies in the improvement in Written and Spoken French.

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Veröffentlicht

2021-06-30