Von Piensport und Pienerei. Masematte in Münster heute

Autor/innen

  • Maila Seiferheld

DOI:

https://doi.org/10.17192/regiolingua.2024.1.1.8734

Schlagworte:

Sondersprachenforschung, Rotwelsch-Dialekt, Masematte, Lexik, Facebook-Gespräche

Abstract


Die Sondersprache Masematte ist ein lokaler Rotwelsch-Dialekt in Münster, der seit dem Zweiten Weltkrieg aufgrund der Vernichtung der Sprecherviertel und der Deportation einer Mehrzahl der Sprecher als ausgestorben gilt. In der Forschung gibt es nur Vermutungen darüber, wie der Masematte-Wortschatz auch heute noch in verschiedenen Kontexten von Sprecherinnen und Sprechern in Münster genutzt wird. Bisher konzentrierte sich die Sondersprachenforschung auf die Konservierung der ursprünglichen Sprachform durch Befragung der letzten Primärsprecher. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, in einer explorativen Studie erstmals empirisch das heutige Vorkommen von Masematte-Lexemen im Sprachgebrauch Münsteraner Sprecherinnen und Sprecher zu untersuchen. Als Datengrundlage dienen dabei Freundesgespräche junger Menschen aus Münster im sozialen Netzwerk Facebook. Das genutzte Masematte-Lexikon wird analysiert und mit dem Primärwortschatz verglichen. Es zeigt sich, dass im 21. Jahrhundert zwar ein reduziertes Lexikon der Sondersprache zur Anwendung kommt, aber dennoch ein produktiver Umgang mit dem originären Wortgut zu beobachten ist, der sich u. a. in Veränderungen und Weiterentwicklungen des Wortschatzes zeigt.

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Veröffentlicht

2024-09-05

Zitationsvorschlag

Seiferheld, M. (2024) „Von Piensport und Pienerei. Masematte in Münster heute“, RegioLingua. Zeitschrift für regionale Sprache und Literatur, 1(1), S. 87–110. doi: 10.17192/regiolingua.2024.1.1.8734.