Wöör un Klaarheit. Lyrische Mehrsprachigkeit in der neuniederdeutschen Literatur
DOI:
https://doi.org/10.17192/regiolingua.2024.1.1.8739Schlagworte:
neuniederdeutsche Literatur, mehrsprachige Literatur, mehrsprachige Lyrik, SelbstübersetzungAbstract
Angefangen bei Norbert Johannimloh gingen Autorinnen und Autoren neuniederdeutscher Lyrik seit den 1960er Jahren vermehrt dazu über, ihre Stücke mit hochdeutschen Selbstübersetzungen zu flankieren. Zunächst sah man darin eine Chance, die regionalsprachliche Lyrik einem größeren Leserkreis zu erschließen. Allerdings lässt sich beobachten, dass die Übersetzungen bald selbst zu einem Bestandteil der sprachkünstlerischen Praxis wurden, indem sie zu einer poetischen Auseinandersetzung mit der sprachlichen Differenz und ihrer Funktionalisierung im lyrischen Diskurs anregten. So sind die Selbstübersetzungen nicht mehr nur als Kalkül des Literaturbetriebs und als helfende Beitexte der niederdeutschen Stücke aufzufassen, die bei anthologischen Unternehmungen getrost vernachlässigt werden konnten. Vielmehr verschmelzen niederdeutscher und hochdeutscher Text auf textueller und schriftbildlicher Ebene zu einem mehrsprachigen und mehrstimmigen lyrischen Ganzen. Dies soll am Beispiel von Waltrud Bruhns Gedicht Mien Wöör – Meine Wörter aus der Gedichtsammlung Windlast von 1987 gezeigt werden. Zuvor werden die Ausprägungen der niederdeutsch-hochdeutschen Lyrik vorgestellt und der Versuch unternommen, sie in das Spektrum literarischer Mehrsprachigkeit einzuordnen.
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Veröffentlicht
2024-09-05
Zitationsvorschlag
Brandt, D. (2024) „Wöör un Klaarheit. Lyrische Mehrsprachigkeit in der neuniederdeutschen Literatur“, RegioLingua. Zeitschrift für regionale Sprache und Literatur, 1(1), S. 135–149. doi: 10.17192/regiolingua.2024.1.1.8739.
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