Dispositiv-Reparatur statt Paradigmenwechsel Über das „Konservieren“ des Zweigeschlechterdispositivs durch die staatliche Regulierung von Trans* in Österreich
Staatliche Regulierung von Geschlecht ist ein Prozess, der im Rahmen des Zweigeschlechterdispositivs stattfindet und Auswirkungen auf Menschen, ihre Körper, ihre Beziehungen und Gegenstände hat. Diese Regulierung findet wesentlich im Medium der Sprache statt, geht aber über die verbale Dimension hin...
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| Опубліковано в:: | Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie |
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| Автор: | |
| Формат: | Artikel (Zeitschrift) |
| Мова: | Німецька |
| Опубліковано: |
Philipps-Universität Marburg
2017
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| Предмети: | |
| Онлайн доступ: | Онлайн доступ |
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| Резюме: | Staatliche Regulierung von Geschlecht ist ein Prozess, der im Rahmen des Zweigeschlechterdispositivs stattfindet und Auswirkungen auf Menschen, ihre Körper, ihre Beziehungen und Gegenstände hat. Diese Regulierung findet wesentlich im Medium der Sprache statt, geht aber über die verbale Dimension hinaus. In Österreich etwa wurde über den „Transsexuellen-Erlass“2 zwischen 1980 und 2010 reguliert, wer wann den Personenstand (Geschlechtseintrag und erster Vorname) wie ändern konnte oder nicht. Dabei wurden Zwangsmaßnahmen gefordert, die in die Privatsphäre sowie die körperliche Unversehrtheit der einzelnen Trans*Personen eingriffen. Unter anderem wurden Ehen automatisch aufgelöst, pathologisierende Diagnosen und einjährige psychologische bzw. psychiatrische Therapien vorgeschrieben sowie massive medizinische Eingriffe gefordert. Es handelt sich hier also nicht nur um einen diskursiven Prozess, sondern darüber hinaus um dispositive Machtmechanismen. Grundlage dafür ist das Zweigeschlechterdispositiv. Derzeit wird ein Wechsel von einem Zweigeschlechter- in ein Mehrgeschlechtermodell diskutiert. Dabei findet, wie der Text zeigt, kein Paradigmenwechsel statt, sondern muss vielmehr eine reparative Verfestigung des Zweigeschlechterdispositivs angenommen werden.
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| DOI: | 10.17192/obst.2017.91.8832 |