Textanalyse im Data-driven Turn Von den Anfängen bis zum wahrscheinlichen Ende der datengeleiteten Korpuslinguistik

Der Beitrag skizziert die Genese der maschinellen Textanalyse in der germanistischen Sprachwissenschaft seit den 2000er Jahren aus der autobiographischen Perspektive der Autoren. Er thematisiert die Kritikpunkte, die im Forschungsfeld bei ihrer Einführung erhoben wurden, und die Widerstände gegen de...

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Shranjeno v:
Bibliografske podrobnosti
izdano v:Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
Autoren: Bubenhofer, Noah, Scharloth, Joachim
Format: Artikel (Zeitschrift)
Jezik:nemščina
Izdano: Philipps-Universität Marburg 2025
Teme:
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Opis
Izvleček:Der Beitrag skizziert die Genese der maschinellen Textanalyse in der germanistischen Sprachwissenschaft seit den 2000er Jahren aus der autobiographischen Perspektive der Autoren. Er thematisiert die Kritikpunkte, die im Forschungsfeld bei ihrer Einführung erhoben wurden, und die Widerstände gegen den sich mit den Verfahren maschineller Textanalyse etablierenden Denkstil. Darüber hinaus wird auch der Wandel der Forschungskultur, etwa durch kollektives Publizieren, unternehmerisches Denken, interdisziplinäre Offenheit und Popularisierung durch Wissenschaftskommunikation, als begünstigender Faktor für Verbreitung computationeller Verfahren beschrieben. Die Autoren vertreten die These, dass die maschinelle Textanalyse durch eine Metadisziplinarität geprägt ist, die sich normativ aus dem Datengebot, dem Offenheitsgebot und dem Standardisierungsgebot speist. Ihre Methodengetriebenheit schützt sie vor fachlicher Disziplinierung. Der Beitrag endet mit einem skeptischen Blick in die Zukunft angesichts des LLM-Schocks. The article outlines the evolution of computational text analysis in German linguistics since the 2000s from the autobiographical perspective of the authors. It addresses the points of criticism that were raised in the field of research when it was introduced and the resistance to the style of thought that became established with the methods of data-driven text analysis. In addition, the change in research culture, for example through collective publishing, entrepreneurial thinking, interdisciplinary openness and popularization through science communication, is described as a favorable factor for the spread of computational methods. The authors argue that computational text analysis is characterized by a meta-disciplinarity that is normatively fed by the data imperative, the openness imperative and the standardization imperative. Its method-driven nature protects it from being disciplined by demands from specific fields. The article ends with a skeptical view of the future in view of the LLM shock.
DOI:10.17192/obst.2025.104.8807