Sprachideologien und Sprachentscheidungen von jüdischen Sprecher*innen im heutigen Berlin

Jüdische Sprecher*innen im heutigen Berlin verfügen, wie Sprecher*innen anderer zeitgenössischer jüdischer Communities, über ein „distinctively Jewish linguistic repertoire“ (Benor 2008, 1068), das vor allem aus lexikalischen Elementen aus dem Jiddischen und Hebräischen besteht, die ins Deutsche int...

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Bibliografiska uppgifter
I publikationen:Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
Huvudupphov: Jahns, Esther
Materialtyp: Artikel (Zeitschrift)
Språk:tyska
Utgiven: Philipps-Universität Marburg 2025
Ämnen:
Länkar:Länkar
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Beskrivning
Sammanfattning:Jüdische Sprecher*innen im heutigen Berlin verfügen, wie Sprecher*innen anderer zeitgenössischer jüdischer Communities, über ein „distinctively Jewish linguistic repertoire“ (Benor 2008, 1068), das vor allem aus lexikalischen Elementen aus dem Jiddischen und Hebräischen besteht, die ins Deutsche integriert werden. In diesem Artikel zeige ich, wie die Wahrnehmung und Interpretation dieser mehrsprachigen Ressourcen den Sprecher*innen ermöglicht, sich innerhalb der Community zu positionieren. Faktoren, die Sprachentscheidungen beeinflussen, sind dabei hauptsächlich Sprachideologien, aber auch die Rolle der beiden Sprachen in der Geschichte des Judentums. Ich argumentiere, dass diese sprachlichen Praktiken als systematisches, genauer gesagt diglossisches Translanguaging beschrieben werden sollten, da die Sprecher*innen Grenzen benannter Einzelsprachen überschreiten, dies aber auf eine sehr systematische Weise tun, indem sie durch die Integration einzelner Elemente auf eine historische Diglossie verweisen. Jewish speakers in today’s Berlin – like speakers of other contemporary Jewish communities – have access to a „distinctively Jewish linguistic repertoire “(Benor 2008, 1068), that contains mainly lexical elements from Yiddish and Hebrew that are integrated into German. I show in this article how the perception and interpretation of these multilingual resources allows speakers to position themselves within the community. Language ideologies, but also the role that these two languages played in the history of Judaism are the main factors that influence speakers’ linguistic choices. I argue that these linguistic practices should be described as systematic or, more precisely diglossic translanguaging as speakers transcend the boundaries of named languages, but do so in a very systematic way in referring to the historic diglossia by integrating single elements.
DOI:10.17192/obst.2025.105.8943