„Was heißt denn das, Mama?“
Die Familie als Ort von Sprachaneignung und mehrsprachigen Praktiken am Beispiel einer türkisch-deutsch-sprachigen Familie
DOI:
https://doi.org/10.17192/ziaf.2024.4.1.8672Schlagworte:
Mehrsprachigkeit, Interaktion in mehrsprachigen Familien, erwerbsförderliche InteraktionAbstract
Die Familie ist ein prägender Ort sprachlicher Sozialisation für Kinder und bildet die Grundlage für weitere Sprachaneignung, so dass die Erforschung von sprachlichen Praktiken und multiplem Spracherwerb in mehrsprachigen Familien auch zum Verstehen von Sprachverwendung und Spracherwerb im Kindergarten und in der Schule beiträgt. In diesem Beitrag wird aus Perspektive der Interaktionalen Soziolinguistik anhand einer Fallstudie auf der Basis audiographierter Familieninteraktionen der Frage nachgegangen, wie mehrsprachige und spracherwerbsförderliche Praktiken in einer deutsch- und türkischsprachigen Familie zwischen Eltern und Kind ko-konstruiert werden. Dabei wird die zentrale Rolle des Kindes in der Ko-Konstruktion sichtbar, das implizit die Nutzung von erwerbsförderlichen Praktiken durch die Mutter bestärkt, die insbesondere durch Responsivität, Kontingenz und eine fordernd-unterstützende Haltung geprägt sind.